Allerlei Feuchtigkeiten

Allerlei Feuchtigkeiten2Heut hock ich in den Abendstunden
wie jene fläm’schen Herrn geziert,
die, roten Stoff ums Haupt gebunden,
von alten Meistern porträtiert.

Nur dass ich um den Hals geschlungen,
was jenen auf dem Scheitel saß –
ein Handtuch voller Musterungen
von fast dem gleichen Schnitt und Maß.

Das anders doch als bei den Alten
nicht nur als Farbkontrast gedacht –
den Schweiß sollt es vom Leib mir halten,
die Salzflut, auf der Haut entfacht.

Was ist das für ‘ne Affenhitze,
da köchelt ja im Pfuhl der Lurch!
Ich hocke nur und schwitze, schwitze
mir reihenweise Hemden durch.

Selbst dieser dicke Tropfenfänger,
den um den Nacken ich drapiert,
wird immer feuchter nur, je länger
er meine Poren kontaktiert.

Käm jetzt ein Meister, mich zu malen,
und wär sein Pinsel noch so schnell,
ich säß bei diesen Teufelsqualen
kein Viertelstündchen ihm Modell!

Hätt dieser Spuk doch nur ein Ende!
Da grummelt es von ferne her;
es wetterleuchtet Wetterwende:
Kommt, Wolken, kalt und regenschwer!

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