Am Freitagabend

Am FreitagabendKein Laut. Als ob ein Zauber hätte
die Stadt in ew’gen Schlaf gebannt.
Die Dinge starren um die Wette
wie Puppen, steif und unverwandt.

Die Straße etwa: Hingegossen
zu keinem andern Sinn und Zweck,
als dass sie ohne Fahrtgenossen
sich endlos in die Weite streck.

Die Bäume etwa: Volle Kronen
mit lediglich dem einen Ziel,
dass, ihre Prachtfrisur zu schonen,
nur ja kein Lüftchen darin spiel.

Die Häuser etwa: Lange Zeilen,
die aus dem Grund allein erbaut,
dass die man, die darin verweilen,
ja, nicht mal ihren Schatten schaut.

Der Himmel etwa: Eine Weite,
die übern Dächern schwebt gewiss,
dass unsern regen Blick sie leite
in sternenlose Finsternis.

Die Szene brütet solches Schweigen,
als wär gemalt sie, Schall und Rauch,
nein, stiller: Wo doch Bilder zeigen
als Illusion Bewegung auch.

Hier eher alles eingefroren,
geliert in Bernstein durch die Bank.
Ha, Prinzenkuss: Autos, Motoren!
Dornröschen lebt: Na, Gott sei Dank!

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