Duftmarken

DuftmarkenDie Masse lässt sich variieren,
Wachs ist nicht Wachs nur einfach so,
es duftet, schmilzt und kann gelieren
und brennt natürlich lichterloh.

Es ist für Auge was und Nase
und für die Wärme auf der Haut;
‘ne Feuerblume in der Vase
des Gläschens, dem es anvertraut.

Ich freu mich meiner neuen Kerze,
weil frischen Wind ins Haus sie trägt
und anders als im Mandelmärze
nach Honig nun zu riechen pflegt.

Doch welchen Einfluss auf die Sinne
hat wohl so’n leuchtendes Objekt,
dass Schaffenskraft man draus gewinne
mit schönen Versen als Effekt?

Da ist des Flämmchens Feuerzeichen,
das traulich aus dem Dämmer blinkt,
die rettend helle Hand zu reichen
dem Hirn, das nach Konturen ringt.

Und das, mit diesem Hauch im Bunde,
der lieblich seinen Leib umweht,
in so ‘ner dunklen Abendstunde
gleich doppelt Sicherheit verrät.

Doch was ist mit der Duftvariante –
findet im Vers sie Widerhall?
Riecht nach der Kerze er, die brannte?
Nach Dichterschweiß im besten Fall.

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