Gewölk

vollmondWie sie ihm um die Fersen hetzen,
sehn sie wie Höllenhunde aus,
so brandig schwarz die Wolkenfetzen,
so geifernd da im Sturmgebraus!

Doch lässt der Mond sich nicht beirren,
so wenig wie ein gutes Pferd,
das mitten in der Treibjagd Wirren
der Meute nicht die Kruppe kehrt.

Ganz unbekümmert nimmt er Strecke
um Strecke unter sein Geläuf,
dass er zu seines Umlaufs Zwecke
die Meilen, die ihm nötig, häuf.

Wie’n Reiter, der im Goldgewande
erhaben sich im Sattel hält,
sticht er hervor aus dieser Bande,
die wild zu seinen Füßen bellt.

Sehnlich erwartet,
dass in der Herbstnacht Öde
strahl heller mein Lied,
geht, ach, umjagt von Wolken,
ein düsterer Vollmond auf.

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