Großes Sommerhaus

Großes SommerhausWo wohnst du? – In der alten Linde.
Das heißt nur in der Sommerzeit,
solange ich da Nektar finde,
den ich zu Honig mir bereit.

Was für ein herrliches Gebäude!
Unendlich hoch und weit verzweigt
und überall zu meiner Freude
die Blüte sich zum Schlecken neigt.

Und immer in Gesellschaft fliegen,
doch ohne Zwang und völlig frei!
Da spieln wir ausgelassen kriegen
und haschen noch den Saft dabei!

Das Schwirrn von unserm Flügelschlagen
den lieben Tag lang nicht verstummt,
dass unsre Linde vor Behagen
vom Wipfel bis zur Wurzel brummt.

So schönen Schatten sie uns spendet,
und ihre Blätter fächeln Wind!
Und dieses Grün, das niemals endet –
so licht und leicht, wahrhaftig lind!

Mich sorgt allein ihr hohes Alter –
da weiß man nie, was noch passiert.
Vielleicht dass gar der Hausverwalter,
ein Landmann, einst sie renoviert.

Unendlich würd ich das bedauern –
doch ist für Bienen man ja blind.
Ich hänge so an diesen Mauern,
und grade so, so wie sie sind!

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