Heimliche Helfer

Heimliche HelferNein, aus den Augen nicht verloren
hab ich dich, einz’ge Leserin;
vor ihren Lidern, ihren Toren,
warst immer du – wenn auch nicht drin.

Verzeih mein unverzeihlich Säumen,
dich öfter einzubaun, gerührt,
und jenen Platz dir einzuräumen,
wie deiner Treue er gebührt.

Wem anders sollte ich denn weihen,
was unermüdlich ich erdicht,
wenn dir nicht und den andern dreien,
die’s sonst noch kriegen zu Gesicht?

Soll grad das Häuflein ich verprellen,
das meine Verse nicht zerreißt?
Man müsst mich in die Ecke stellen
für so ‘nen undankbaren Geist!

Ich weiß den Rückhalt wohl zu schätzen,
den deine Neigung mir verleiht,
und die Geduld, mich nicht zu hetzen.
Die Dinge brauchen ihre Zeit.

Denk nur, da kommt mir grad zu Ohren
was von ‘nem Kirchenaltenkreis:
Der Pfarrer gab da den Senioren
‘ne Probe meiner Künste preis!

Die Nachricht stimmt mich richtig heiter.
Dass das ich noch erleben kann!
Gemeinsam, Les’rin, gehn wir weiter.
Wir fangen ja bei null nicht an.

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