Jenseits der Mauern

Jenseits der MauernNur einen Katzensprung entfernt: Die Fluren,
sich duckend unterm Dämmer wie die Stadt.
Man trägt ja überall die gleichen Uhren –
den Mond, die Sonne, ohne Zifferblatt.

Die Heidewälder sind zur Ruh gegangen,
die Stirn geschmiegt in funkelndes Gestirn,
da tausend Wesen durch die Nacht sich bangen,
um morgen durch `nen neuen Tag zu irrn.

Das Korn ist von den Feldern abgefahren,
die rau im Stumpfe ihrer Stoppeln stehn.
Wie schön sie noch vor wen`gen Wochen waren:
Ein Meer, sich wellend unterm Schrei der Krähn!

Und wo die Apfelbäume lang marschieren
an der Chausseen kräuterreichem Rand,
mag jetzt ein Wanderer sich noch verlieren,
ein Zecher, der noch nicht nach Hause fand.

Im Stübchen, ganz von mildem Licht durchflossen,
geh träumend ich auf städtefernen Spurn.
Der Regen rauscht seit Stunden unverdrossen –
so rauscht er jetzt wohl auch auf diese Flurn.