Man weiß nie

Man weiß nieVon Sonne wollt ich heute schreiben,
weil sie als Stargast präsentiert
im Radio; lass es aber bleiben,
dieweil der Himmel grau meliert.

Auf diese Wetterprophetien
ist eben nur bedingt Verlass,
auch wenn von Fröschen ausgespien
in seriösem Alt und Bass.

Schief kann nur eine niemals liegen,
weil allerseits sie offen ist:
Die uns, dass sich die Balken biegen,
der Hahn herunterkräht vom Mist.

Doch Spaß beiseite! Beim Verlassen
des Hauses erst macht man sich firm
per Blick nach draußen: Welchen fassen –
den Regen- oder Sonnenschirm?

Ist dazu gar kein Zwang vorhanden,
hat man ‘ne weitre Möglichkeit:
sich lösen aus den Wetterbanden,
indem der Stube man sich weiht.

So habe ich’s denn auch gehalten,
verkrochen mich an Heim und Herd,
ließ Tee und Kaffee nicht erkalten,
indes ich Seiten umgekehrt.

Paletti alles, abzunicken?
Ich müsste lügen, wenn’s so wär.
Die Sonne ließ sich doch noch blicken.
Doch da, da wollte ich nicht mehr.

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