Meine Werkstatt

imagesE8XAPEHFIhr solltet mich mal sitzen sehen
in meiner kleinen Küchenwelt,
die Musen um Erleuchtung flehen,
dass Vers für Vers der Groschen fällt!

Denkt euch den Dämmer fortgeschritten:
In rauch’gem Schwarz erstickt die Stadt.
Den Wanst gefüllt mit Vesperschnitten,
glotzt Fiete sich die Iris satt.

Getüpfelt sind von blauem Schimmer
die finstren Fronten überall,
es scheint, in jedem Fernsehzimmer
käu’n Bullen jetzt an ihrem Fall.

Und auf dem Bürgersteig flanieren
Gestalten nur noch dann und wann –
mir recht, um Löcher drauf zu stieren,
wenn mal mein Stift nicht weiterkann.

An Sterne dürft ihr noch nicht denken,
so zeitig ist das noch nicht drin.
Es buckelt hinter Wolkenbänken
der Mond sein Lämpchen nur dahin.

So etwas wie die blaue Stunde,
so was wie Munch stellt euch nur vor –
bis auf die Kiefern in der Runde,
dafür Antennen volles Rohr.

Tja, also just in dem Ambiente,
das ich euch hiermit nahgebracht,
entfalt ich meine Reimtalente
prosaischer als ihr gedacht.

Mag’s auch die Illusion euch rauben,
entlarven jenen falschen Schein,
Poeten turtelten wie Tauben
in Türmen, die aus Elfenbein.

Denn seht, auch zwischen nackten Mauern
erhebt manch Blümchen sich zum Licht,
zu schön, um einsam zu versauern
nur in der Schöpfers Angesicht.

Kapiert? Dann wäre nicht verloren,
was heut ich mir im Hirn gebraut.
O Freunde ihr, hochwohlgeboren,
recht fleißig nur vorbeigeschaut!

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