Mobiles Dichten

Mobiles DichtenMag in der Fremde man auch landen,
man richtet sich doch häuslich ein.
Kommt dir die Heimat mal abhanden,
es bleiben Kerze, Stift und Wein.

Das Handwerkszeug der stillen Nächte,
da ich gehämmert und gehaun,
dass Selbstgezimmertes ich brächte
den kunstbeflissnen Musenfraun.

Wie leicht lässt es auch hier sich finden
und sich verwenden zu dem Zweck;
mir scheint, man liebt es, loszubinden
den Pegasus an diesem Fleck!

Ein Grund mehr, Mühe mir zu geben
in diesem stummen Sängerstreit,
um mich von allen abzuheben,
von allen andalusienweit.

Warn es nicht maurische Poeten,
dern Lied hier ewig lang geblüht,
dieweil in Liebe zum Propheten
und mancher Schönen sie geglüht?

Nun, beides ist nicht meine Sache
(das Letztre unfreiwillig nur!),
so dass ich meine Glut entfache
zumeist zum Lobe der Natur.

Da gibt’s genug Gelegenheiten:
Soeben kehr ich heim vom Strand –
des Abendhimmels rosa Zeiten,
das ganze Mittelmeer in Brand!

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