Möglichst mit Meerblick

Möglichst mit MeerblickIch weiß nicht, was die Leute haben –
die wollen immer nur das Meer
so eigensinnig wie die Knaben
ihr allererstes Schießgewehr.

Was gibt es denn da groß zu gucken?
Geplätscher bis zum Horizont;
und wenn die Winde es mal jucken,
dann brodelt es auf breiter Front.

Dazu die Emmas, wie sie trudeln
mit viel Gewese und Gekreisch
und die, wie mancher Typ auf Nudeln,
ganz jieprig auf Sardinenfleisch.

Und täglich dieses Häufchen Dampfer,
das eifrig in die Fische geht
wie unsereins in’n Sauerampfer,
wo hier und da ein Pilzchen steht.

Wär auch die Sonne noch zu nennen,
die theatralisch oft versinkt –
der halbe Himmel scheint zu brennen,
wenn sie um ihren Abgang ringt.

Mehr hat der Zuber nicht zu bieten
mit seinem ganzen Wasserzeug.
Warum sie da ‘ne Bude mieten,
dass man ihn Tag und Nacht beäug?

Doch wie soll grade ich das wissen?
Muss für befangen mich erklärn.
Mocht schon als Kind das Meer nicht missen –
das scheint wohl nicht mehr zu verjährn.

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