Ortsfeiertag

OrtsfeiertagMein Supermarkt hat bald geschlossen,
und mitten an ‘nem Wochentag.
Da fragt der Kunde sich verdrossen,
was dieser Coup bedeuten mag.

(Der Kunde nicht im Allgemeinen –
nur der, der zugeflogen ist
und hier auf dürren Storchenbeinen
die Kröten seiner Rente frisst.)

Und, heureka, hab’s rausgefunden!
Ein Mensch, der lang hier residiert,
hat’s auf die Nase mir gebunden:
Ein Feiertag, lokalisiert.

Ein Novum für den Nordtouristen,
dass festlich man ‘nen Tag begeht,
der in den alten Kirchenlisten
fürn heiligen Sebastian steht.

Doch eben auch nur in dem Flecken,
der ihn zum Schutze sich erkor,
auf dass mit seinem „Stab und Stecken“
den Teufel schlag er übers Ohr.

Ich will nun weiter nicht entschleiern,
ob seine Wunder sich da balln –
man soll die Feste ja so feiern,
wie nach des Volkes Mund sie falln.

Am Dienstag also Fastenspeise
in des Propheten Orte X.
Dispens davon auf Christenweise:
Im nächsten kauf: Da gilt er nix.

 

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