Pseudokrupp

PseudokruppGranaten, Mörser, Panzerwagen,
Raketen, die in Häuser schlagen:
Profit!

Liegst mit dem Nachbarn du im Streit,
ihn schlichtet deutsche Wertarbeit:
Profit!

Du willst dir wen vom Halse schaffen,
da helfen deutsche Friedenswaffen:
Profit!

Wie tötet man Soldaten?
Lass dir von Deutschland raten:
Profit!

Wenn Fraun und Kinder sterben,
sich Windeln blutig färben,
wenn tausende verrecken
und wir dahinterstecken:
Profit!

Zu Wasser und zu Lande
enthüllt sich unsre Schande:
Die wir vorm Krieg uns zieren,
en gros ihn exportieren:
Profit!

Gewehr’ nur für Gebiete,
die frei sind von Gewalt?
Das ist die halbe Miete,
dass bald auch hier es knallt:
Profit!

Und unsre Waffenschieber,
die schlafen nachts noch gut?
Ja, Leute von Kaliber
erschrecken nicht vor Blut.
Wie andere Zitronen,
verhökern sie Kanonen:
Profit!

Die diese Deals erlauben,
sie gurrn wie Friedenstauben
und „unbedenklich“ heucheln,
wenn unsre Kugeln meucheln.
Der Staat kassiert ja Steuern,
wenn die Geschütze feuern
und macht auch seinen Schnitt:
Profit!

Die schlimmsten deutschen Güter
sind keine Ladenhüter;
sie gehen gern auf Reisen,
ihr Herz aus Stahl und Eisen
verkraftet jeden Ritt.
Der Tod fährt mit:
Profit!

Die Waffen helfen sterben,
sind Spielzeug nicht aus Holz.
Sind wir denn Nazi-Erben,
genauso kalt und stolz,
dass wir nicht sehn die Wunden,
die einst wir selbst empfunden?
Für schäbigen Profit!

O Schmach dem deutschen Wesen,
an dem, statt zu genesen,
die Welt krepieren muss;
der Heimat der Betreiber
global zerfetzter Leiber,
erstickt im Judaskuss.

O bitter zu erkennen,
dass morden wir und brennen,
schön weit vom Schuss entfernt.
Aus Deutschland dieser Meister,
er treibt es wieder dreister,
er hat’s noch nicht verlernt!

 

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