Schläfrigkeit

SchläfrigkeitEs hat zu regnen angefangen.
Die Straßen glänzen feucht und glatt.
Der Himmel, tief und grau verhangen,
liegt unbeweglich auf der Stadt.

Indes bei milden Temp’raturen.
Das Thermometer zeigt auf zehn.
Ein Hauch von Frühling streift die Fluren;
schon glaubt die Knospen man zu sehn.

Ist drum der Winter abzuhaken?
Noch steht der Februar bevor,
in dessen frisch gestärkten Laken
manch frühe Hoffnung schon erfror.

Wie wenn den Regen wir befragen,
der stumm sich in die Nacht ergießt?
Er wird nichts anderes uns sagen
als philosophisch „Alles fließt“.

Da heißt es in Geduld sich üben.
Gewissheit kriegt man eh ja nie.
Das Wetter ist wie Kraut und Rüben:
Ein Fall der Chaostheorie.

Noch immer hör ich Regen rauschen.
Das geht wohl so die ganze Nacht.
Ich werd im Schlaf ihm weiterlauschen:
Schon schaukelt Morpheus mich ganz sacht!