Schlaf-Wandel

Schlaf-Wandel‘ne ganze Flut von Hammerhieben
riss heute früh mich aus dem Schlaf;
ich wär noch gern im Bett geblieben,
doch was, wenn mich da einer traf?

Die Bauarbeiter warn zugange
grad an des Zimmers Außenwand.
Es schlug und klopfte, dass ich bange
gleich aufrecht in den Kissen stand.

So hatt ich also mehr vom Morgen,
zumindest zeitlich mal gesehn;
musst nur für Unterhaltung sorgen
und irgendwie dem Lärm entgehn.

Ich trollt mich in ‘ne andre Kammer
und gab mich der Lektüre hin.
Auch das fiel noch der Hammer, Hammer,
doch etwas leiser in den Sinn.

Ich muss wohl lang gelesen haben,
denn plötzlich, gleichsam wach geküsst,
hört ich ein Trotten und ein Traben
und Füßescharrn auf dem Gerüst.

Ein Blick zur Uhr: Es war die Stunde,
da man die Sachen packt am Bau
und „tschüs!“ und „Feierahmd!“ im Munde
pausiert mit seiner Hammerschau.

Na, mocht’s heut früh auch wackeln, wummern,
dass aus den Federn ich gehetzt:
Am Ende konnt ich prima schlummern –
wenn auch ein bisschen zeitversetzt.

 

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