Sonntag vor Montag

Sonntag vor MontagAus klingt der Sonntag. Still’re Straßen
durchziehen jetzt den Bau der Stadt.
Zu Abend schon die Bürger aßen.
Die Stuben schimmern bläulich matt.

Und über allem liegt ein Bangen,
Erwartung, die die Seele lähmt,
die Angst vor jenen Rosenwangen,
dern sich Aurora niemals schämt.

Die aber auch den Montag künden,
den Auftakt jener Wochenfrist,
dem mancher Mensch aus guten Gründen
am wenigsten gewogen ist.

Warum auch diesen Tag nicht scheuen,
an dem der Arbeitstrott beginnt
und bis zum Pausenglück, dem neuen,
die Zeit unendlich zäh verrinnt?

Und um entspannt noch zu genießen
die paar Minuten vor dem Schlaf,
lässt man gemeinhin um sich schießen
und freut sich, wenn’s den Rechten traf.

(Den Chef natürlich, Vorgesetzten,
der jeden Job zur Hölle macht,
indes er selbst am Monatsletzten
sich lukrativ ins Fäustchen lacht.)

Der Tag klingt aus. Und ganz gelassen
hockt unser Rentner vor dem Blatt.
Nichts treibt ihn morgen auf die Gassen –
auch montags hat er Sonntag satt!

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