Stetes Lärmproblem

Stetes LärmproblemUnunterbrochen dies Gelärme –
wann hält sie einmal still, die Stadt?
Wie’n Motor wälzt aus dem Gedärme
sie endlos, was an Mumm sie hat.

Die Siegespalme für die Wagen,
die nächtlich, wenn die Piste frei,
von einem Busch zum nächsten jagen
wie’n Sandsturm in der Wüstenei!

Und nur vier Dezibel dahinter,
unangefochten zweiter Platz,
die bullig-brumm‘gen Zweirad –Sprinter,
die Harleys auf der Ampelhatz.

Auch Ambulanzen tun das ihre,
dass der Spektakel lückenlos
und nicht in Stille explodiere,
die gähnend wie in Abrams Schoß.

Das dröhnt und donnert in den Ohren,
das blitzt und flimmert vor dem Aug,
dass nicht ein Bürger ungeschoren
am Feierabendpfeifchen saug.

Geschweige denn imstande wäre
ein Dichter, sich zu fokussiern
auf Zeilen, die die Standesehre
mit frischem Lorbeer aufpoliern.

Zwar gibt es sie, die Unentwegten,
wie man’s ja hier auch wieder sieht –
doch hämmert Schmuck nicht, den gepflegten,
nur Grobes, ach, der Verseschmied!

Schreibe einen Kommentar