Störfeuer

StörfeuerIm Hintergrund ein Wetterleuchten,
das blinkend übern Himmel streicht,
als ob im Schlummer Sterne keuchten,
dern Atemzug als Licht entweicht.

Da braut und brodelt ein Gewitter,
das schon von fern mit Blitzen droht,
damit das Hasenherz erzitter,
noch eh es übern Löffeln loht.

Ich schreibe furchtlos einfach weiter,
als ging das Ganze mich nichts an;
doch schon erscheint der Feuerreiter
und brennt und zündelt, wo er kann.

Und das mit einem Mordsgetöse,
dass zu man sich die Ohren hält
und Hasenherz mitsamt Gekröse
fast in den Hosenboden fällt.

Doch schwächlich von Geburt an Gaben,
hat’s auch den Ehrgeiz mir erweckt,
durch jeden Tunnel mich zu graben,
in dem ein Fünkchen Hoffnung steckt.

Die Stirn geboten den Gewalten,
die das Inferno inszeniern,
doch selbst das Wasser nicht mehr halten,
das wie im Fluge sie verliern!

Und unbeirrbar fortgeschrieben
die Verse unter Donnerhall
und Blitzen, die wie Flocken stieben
im Kältekatastrophenfall!

Dann kommt es, wie es kommen musste:
Der größte Hammer macht mal schlapp,
und wegen hoher Blutverluste
zieht hier die Hölle wieder ab.

Doch abgelenkt von dem Spektakel,
wand träger sich mein Zeilenwurm –
drum klier ich hier die letzten Krakel
schon in der Ruhe nach dem Sturm.