Therapie

TherapieWillkommen seid, o Sonnentage
nach dieser Frühlingsfeuchtigkeit,
die fröhlich ihr mit einem Schlage
(wie man so sagt) hereingeschneit!

Das Erste ist der ew’ge Regen,
dass der nun endlich mal versiegt
und man mit ungeschütztem Brägen
kein’n Guss mehr auf die Platte kriegt.

Die Jacke lass nur hübsch am Haken.
Ein Hemd mit kurzen Ärmeln reicht,
um rüstig durch den Wind zu staken,
der schnurrend um die Schläfen streicht.

Was ist denn mit dem Grün geschehen,
das ihn mir säumt, den Wanderpfad?
Wie Kinderlein die Bäume stehen,
ganz frisch und sauber nach dem Bad!

Und wie nach überstandnen Nöten
die Kleinen plappern wie befreit,
hört man die Vögel wieder flöten
ihr lieblich Liedchen weit und breit.

Da müsst ich aber sehr mich täuschen,
wenn nicht wie ausgewechselt wär
die Welt nach all den Regenräuschen
und nach der Sonne Wiederkehr.

Wie Balsam wirken ihre Strahlen
auf das empfindliche Gemüt –
und keine Kasse muss bezahlen,
was heilsam da vom Himmel glüht!

 

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