Überfällige Danksagung

Überfällige DanksagungVerehrte Leserin, verzeihe,
wenn ich dich aus dem Schlummer reiß!
Doch wie ich so die Zeilen reihe,
ich anfangs schon nicht weiter weiß.

Anfangs! Dies Unwort mag dich lehren,
wie kläglich ich vorm Blatte sitz.
Gedanken, immerhin, sie gären,
doch ohne Tiefe, ohne Witz.

Drum wage ich, dich zu beschwören,
die du mich oft beflügelt hast,
auch diesmal kritisch drauf zu hören,
ob mein Geklier zusammenpasst.

Na, leichter wird’s mir schon im Magen,
nur weil ich deinen Namen rief!
Und flinker mich die Füße tragen,
auf denen grad der Vers noch schlief.

Schon hat‘s sich wieder mal bewiesen,
dein Urteil meine Feder nährt.
Und so gilt grad in Schaffenskrisen:
Ein guter Geist ist Goldes wert.

Seit Jahren mir schon treu zur Seite
stehst, Les’rin, du mit deiner Gunst,
und nur für dich ich weiterstreite
auf diesem Feld der Musenkunst.

O was so’n Held für Abenteuer
für seine Dame einst bestritt:
Schwert, Drachengift und Höllenfeuer –
da ich nur an den Versen litt!

 

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