Vom Musenhügel

Vom MusenhügelVon meiner Stube Musenhügel
kann alles gut ich übersehn –
den rechten und den linken Flügel
des wackren Pegasus, auch den.

Dazu die andre Straßenseite
mit graugansgrauer Häuserfront,
die jetzt auf ihrer ganzen Breite
nur von Laternen noch besonnt.

Darüber einen trüben Himmel,
der sich wer weiß bis wohin dehnt
und ohne alles Sterngewimmel
sich endlos in den Schlummer gähnt.

Ein Flugzeug auch, das hin und wieder
sich brummend durch die Lüfte blinkt
und das wohl gleich am Airport nieder
auf seine Gummiknie sinkt.

Friseursalon, Matratzenladen,
die bunten Brauen einer Bar:
Der Unterbau von Hausfassaden,
wie er schon immer üblich war.

Wie wünschte ich es aufzunehmen
mit allem, was sich rings mir naht;
doch statt dass Universen kämen –
nur eine Welt im Zwergformat.

Enttäuschend, wenn die Muskeln schwellen,
wenn sich die Faust aufs Dreschen freut
und markig schon die Verse gellen
vom Blatt als Psychotherapeut!

Doch werd ich mich wohl besser halten,
rückt keine Streitmacht auf mich vor.
Wich mancher nicht schon den Gewalten,
die eitel er zum Kampf beschwor?

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