Wechselbäder

WechselbäderMan kann nur übern Himmel staunen,
wie gegen Stillstand er sich wehrt
und ständig uns mit seinen Launen
ein andres Wetterchen beschert.

Da schickt er heute uns die Sonne
und morgen einen Regenguss
und knickt auch den bald in die Tonne
aus Eifer oder Überdruss.

Dann wieder kleistert er mit Nebel
die Stadt mitsamt der Landschaft zu,
als hätte heimlich er ein Faible
fürs Autofahrer-Blindekuh.

An seinen grummeligsten Tagen
versucht er es mit Schnee und Eis –
wem da die Beine mal versagen,
der landet sicher auf dem Steiß.

Den Wind benutzt er wie ‘nen Dimmer,
fährt gleichsam mit ihm Achterbahn:
von „langsam“ bis zu „kaum noch schlimmer“,
vom Lüftchen rauf bis zum Orkan.

Zumindest muss man anerkennen,
dass er aufs Handwerk sich versteht
und auf die Kunst, geschickt zu trennen,
was je nach Höhenlage geht.

Zum Beispiel heute an den Stränden
nichts als der strahlendste Azur;
doch unter schwarzen Wolkenwänden
die Gipfel, wenig weiter nur!

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