Wenig Spielraum

Wenig SpielraumJa, immer Wolken nur, die jagen,
ja, immer Regen nur und Wind
und Blätter, wie sie um sich schlagen
ins Blaue immer nur und blind!

Mehr hat der Sommer nicht zu bieten,
das ist sein ganzes Füllhorn schon –
ein Wettertopf mit lauter Nieten,
`ne graue Masse, Ton in Ton.

Mit Freunden wo im Freien grillen
so lange, bis die Sonne sinkt?
Unmöglich selbst beim besten Willen:
Südwester? Ölzeug? Abgeschminkt.

In Wald und Flur spazieren gehen,
wo süß der Vögel Sang erklingt?
Vermummt vom Kopf bis zu den Zehen
im Taucheranzug? Abgeschminkt.

Im Garten unter Fichten hocken,
wo Kaffee man und Kuchen bringt?
`ne Bademütze übern Locken,
auf die es pieselt? Abgeschminkt.

Wer wird denn vor den Toren schweifen,
ist’s warm und trocken am Kamin?
Entspannt lausch ich den Autoreifen,
die platschend durch die Pfützen ziehn.

Mit diesem kleinen Zungenbrecher
entlass ich, Leser, euch für heut.
Und wünscht, der Regen werde schwächer –
sonst nerv ich euch damit erneut!