Wetterumschwung

WetterumschwungNach dieser Flut von Sonnentagen
am Stück, so hinter‘nander weg,
ging’s doch dem Hoch mal an den Kragen;
der Wind blies, Regen im Gepäck.

Ganz sachte hat es angefangen,
nur hier und da ein Tropfen fiel
der Erde auf die heißen Wangen –
geheuchelt wie beim Krokodil.

Denn als der Dämmer erst verflogen
und Finsternis sie eingehüllt,
kam die Armada angezogen,
mit Spülicht bis zum Rand gefüllt.

Ich mochte wohl in Träumen baden
und wurd aus diesem Klang nicht klug –
der Regen war’s, der in Kaskaden
im Hof da auf die Steine schlug.

Als ich erwacht von diesem Rauschen
und erst begriff, wieso, warum,
gefiel es mir, ihm still zu lauschen,
dem Wasserfall im Atrium.

Der Weihnachtsbaum war umgefallen,
lag wie ‘ne nasse Ratte da,
die mit erschlafften Klunkerkrallen
dem Tod mehr als dem Leben nah.

Was für ein Sturm, was für ein Toben!
Choral, dem Himmel dargebracht:
Die Wetter, die den Schöpfer loben
auf ihre Art in heil’ger Nacht!

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