Wieder Ruhe eingekehrt

Wieder Ruhe eingekehrtSchon wieder deckt mit mächt’gen Schwingen
die Nacht auch diesen Winkel zu,
und aus dem Hintergrunde klingen
nur Wellen in die Grabesruh.

Wiewohl nur von bescheidnen Maßen
das Städtchen hier, in dem ich haus,
lässt es bei Tag nicht mit sich spaßen
und holt den dicken Hammer raus.

Da brummen ständig die Motoren,
da kreischen Bremsen immer mal,
da dröhnen Hupen in die Ohren
wie Wutgeheul am Marterpfahl.

Und dann die quirligen Passanten!
Das schwätzt und schwafelt unentwegt
wie ausgemachte Kaffeetanten,
von süßer Sahnelust erregt.

Ja, öfter auch der Kirchenglocken
Attacke aus der Ewigkeit,
die jeglichen Gedanken blocken
mit Bimmeln, das zum Himmel schreit.

Das alles ist nun abgeschaltet,
der ganze Lärm auf Eis gelegt,
Irene, Friedensgöttin, waltet,
Hephäst der Waffenruhe pflegt.

Und unser Dichter, versbesessen,
versenkt sich in des Hobbys Müh,
dass ein paar Stunden weltvergessen
er Tinte auf die Blätter sprüh.

Wir wollen ihn nicht weiter stören
und lassen ihn, wie er da hockt.
Er lässt von selbst sich wieder hören –
und sehn, was er dabei verbockt.

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