Wortgefecht

WortgefechtDie Sterne stehen ruhig Posten;
wie’n Dieb der Mond vorüberschleicht.
Ich sitze, meinen Wein zu kosten,
so lang bis Mitternacht verstreicht.

Den Kugelschreiber in der Rechten
dem Blatt schon auf die Brust gesetzt,
versuch ich, Siege zu erfechten,
für die der Helikon mich schätzt.

Bisweiln verhalt ich, zu erlauschen,
was flüsternd mir die Nacht verrät –
dann hör ich, wie die Räder rauschen,
wenn’s durch asphaltne Pfützen geht.

Sonst tote Hose auf den Gassen;
kein einz’ger grölender Passant,
der, seelisch Wasser mal zu lassen,
sich an die ganze Stadt gewandt.

Des Lyrikers ersehnte Stille
ist in die City eingekehrt,
die nicht einmal ‘ne späte Grille
mit ihrer schrillen Brunst beschwert.

Die beste Basis für die Siege,
von denen oben ich schon sprach,
und mit der Strophe hier ich liege
doch schon ganz gut dem Anschein nach.

Ein Hieb noch mit der Tintenklinge –
und voll getroffen: Aus der Spaß!
Sechsmal kein Ende ich erzwinge:
Der siebte aber, ja, der saß!

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