Zum Abschied

Zum AbschiedDas war’s mal wieder, wie im Fluge
ist sie dahingerauscht, die Zeit,
und morgen heißt es schon: Dem Zuge
nach Norden hübsch sich eingereiht!

Die Schönen liegen jetzt am Strande,
die Lütten hüpfen fröhlich rum,
und draußen fern vom festen Lande
stößt sich ein Kahn den Steven krumm.

Indessen schwenkt die Himmelslampe
bedächtig über den Azur
und tätschelt Hühnerbrust und Wampe
ganz ohne Ansehn der Figur.

Kaum Wind, um aus der Ruh zu bringen
des Sandes flüchtigen Verbund,
und auch der Palmen grüne Schwingen
scheuern sich träg am Stamme wund.

Gedämpfter klingen jetzt die Laute
im glühend heißen Sonnenlicht,
als ob’s die Kehle rötlich raute,
dass leis sie nur und zögernd spricht.

Ein Seebad, eine Sommerfrische.
Doch nicht mondän und nicht vulgär,
vielmehr als ob am Sonntagstische
Familie versammelt wär.

Versteht sich, dass man ungern scheidet
von so ‘nem liebenswerten Fleck
und seine Einschlafschäfchen weidet
auf Daunen weit von diesem weg.

Doch ungeübt in Hitzegraden,
die häufig über 30 gehn,
geht auch die Lust, zu bleiben, baden
bei Otti, Mika und Marlen.

Und die aus Odense und Pommern,
aus Glasgow, Helsinki und Brest,
sie fliegen heim zu übersommern
im tiefer temperierten Nest.

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