Schlagwort-Archive: Suppenkasper

Stippvisite

Die Bude hat nicht mal ‘nen Namen,
der draußen angeschlagen wär,
und die zum Spachteln hierher kamen,
die kamen wohl von ungefähr.

Bin heut mal wieder hingegangen,
weil grad sie um die Ecke liegt
und bei dem raschen Unterfangen
man kaum den Hintern sich verbiegt.

War voll schon unter dieser Plane,
die plastisch steifen Brisen wehrt
und selber flatternd wie ‘ne Fahne
gebieterisch Gehör begehrt.

Ein Plätzchen war noch zu ergattern,
ein zugiges am Trottoir
mit kostenlosem Moped-Knattern
und Schnulzen aus der „Tropenbar“.

Das konnte mich indes nicht schrecken
aus einem doppelt guten Grund:
Die Sachen hier vorzüglich schmecken,
und kraftvoll klingt der Dame Mund,

Die dieses Tischchen mit mir teilte
wie auch die Lust auf Muschel-Brüh,
die, eh der Kellner noch enteilte,
verschluckt sie hatte ohne Müh.

Dagegen war nicht anzulöffeln,
ich macht’s am Ende so wie sie,
nicht zu gehörn zu diesen Töffeln,
die unbelehrbar wie das Vieh.

Doch besser konnt ich mich entfalten,
als man das Hauptgericht serviert –
sie musst sich an Kalmare halten,
ich hab Sardinen filetiert.

Und mit dem Klönen und dem Kauen
vergessen wir so sehr die Welt,
dass wir die Dämmerung erst schauen,
als sie den Kaffee überfällt.

Vergnüglich waren diese Stunden
und wie im Flug verging die Zeit.
‘nen Abschiedsschnaps noch für die Kunden!
Im Magen macht sich Völle breit.

Ich trottete zu Fuß nach Hause,
ein Katzensprung nur, wie bekannt.
Die Dame in der Menopause
ist mit ‘nem Rover durchgebrannt.