Oh, wie sie um die Wette heulen
mit Blaulicht und mit Martinshorn!
Ich könnt sie manchmal niederkeulen,
obwohl nicht zur Gewalt geborn.
Den ganzen Tag geht dies Gezeter,
zuzeiten sogar Schlag auf Schlag,
lässt auch nicht nach am Abend später,
nicht Mittwoch und nicht Donnerstag.
Dem Sonntag selbst, der nachgerade
der Inbegriff der Ruhe ist,
fährt schmetternd oft in die Parade
der’s Autoblech bläst, der Hornist.
Direkt im Zentrum, Bahnhofsnähe.
Da wo das Herz der Stadt pulsiert.
Urbanität, auf die ich stehe –
bis auf den Lärm, der sie regiert!
(Den Mietenspiegel man befrage,
dass er der Wohnung Preis erhärt:
Doch hier markiert er „gute Lage“,
mit andern Worten: Er verzerrt.)
Am liebsten würd ich südwärts ziehen,
wo ruhiger das Leben fließt,
wo ‘n Wagen, vor dem andre fliehen,
nur selten übers Pflaster schießt.
Wo meine Ohren sich erfreuten
an Klängen, frisch aus der Natur,
und abends noch die Glocken läuten,
die Stille unterstreichend nur.
Im Bette noch dem Meere lauschen,
das um die Ecke gleich beginnt;
in süßen Träumen Wellen rauschen,
mich selig wiegend wie ein Kind.
Tatü tata! Ein jähes Jaulen
zerreißt den ahnungslosen Raum.
Ach, bleiben werd ich hier, verfaulen.
Im Lärm verliert sich selbst der Traum.