Wie sie sich drehen, winden, biegen,
als hätten Krämpfe sie erfasst,
und tot zu ihren Füßen liegen,
zerschmettert liegen Zweig und Ast!
O wie sie in den Wipfeln wütet,
die blinde, ungebremste Kraft –
so wie ein Wolf die Schafe hütet,
so mit verzehrnder Leidenschaft!
Der stärkste Sturm ist von der Leine:
jetzt zeig dich niet- und nagelfest,
stemm Brust dagegen, Bauch und Beine,
dass es dich nicht verwehen lässt!
Im Hafen treibt er hoch zu Wogen
die Flut, die eh zu Berge schwillt,
und schäumend kommen drauf gezogen
Poseidons Rosse, weiß und wild.
Doch droben in der Lüfte Weiten,
wo er sich selbst nur Widerpart,
wie kommt er da beim Wellenreiten
auf seinesgleichen erst in Fahrt!
Kein Halten gibt’s, wo keine Grenzen
dem ungestümen Drang gesteckt
und seine Kunst der Turbulenzen
in ihrer Vielfalt erst perfekt.
Wie er in breiten Strömen stiebt,
in Strudeln gurgelnd da rotiert,
zu Massen sich zusammenschiebt,
koppheister sich im Sturz verliert!
Wie er da heult und pfeift und johlt,
sich aus dem Leib die Seele schreit,
das Letzte aus der Lunge holt
im Taumel der Besessenheit!
O dass ihr bloß, ihr kühnen Flieger,
ihm niemals in die Hände fielt,
es wären Klau’n von einem Tiger,
der Katz und Maus nur mit euch spielt!
Denn ehrlich: In der Stratosphäre
geht’s selten ohne Stürme ab,
und wer da segelt auf dem Meere
sich besser gleich ‘ne Tüte schnapp.
Indessen er zum Glück hienieden
auf manche feste Schranke stößt
und kaum noch stört der Erde Frieden,
die schon in halbem Schlafe döst.
Und träumt: Als windigster Geselle
entpuppte sich der Zwölferschar,
der noch gepustet auf die Schnelle
verröchelnd, ach, der Januar!