Nach dem Sturm

Nach dem SturmGrad schossen noch die Feuergarben
Fontänen gleich zum Himmel auf,
zum Strauß sich weitend glüh’nder Farben,
zerfallend noch im schönsten Lauf.

Grad dröhnten noch die Böllerschüsse
fast ohne Pause in die Nacht,
weil diese optischen Genüsse
noch eindrucksvoller, wenn es kracht.

Nun ist der Funkenflug verloschen,
der letzte Donnerschlag verhallt,
die letzte Garbe ausgedroschen,
an der sich Kugeln bunt geballt.

Und wie nach des Gewitters Wüten
die Welt am Schweigen sich erquickt,
so übt sich nun in tiefstem Brüten
das Firmament, so weit man blickt.

Da denk ich so bei meiner Rebe,
die lautlos mir die Kehle netzt:
Ja, wenn es ein Nirwana gäbe,
dann wär es diese Stille jetzt.

Nicht dass ich Feuerwerke hasste,
weil eitel Flitter sie und Tand;
doch immer schon mir besser passte,
wenn ausgestanden Lärm und Brand.

Und wäre diesem großen Frieden,
der des Spektakels Erbe ist,
ein Schlückchen ab und zu beschieden –
am Ende würd ich noch Buddhist!

 

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