Noch herrscht so was wie Friedhofsruhe;
noch ist ja Sonntag Gott sei Dank.
Doch bald schon klappern Arbeitsschuhe
mir draußen vor der Fensterbank.
Dann seh die fleiß’gen Handwerksleute
ich über das Gerüst flaniern,
dass eimerweis mit Schutt als Beute
die Hausfassade sie saniern.
Den Brüdern würd ich nie im Leben
so was wie Rücksicht unterstelln;
sobald sie nur den Hammer heben,
die Dezibel nach oben schnelln.
Und wenn sie sich verständ’gen müssen
(doch dies sei ihnen gern verziehn),
geschieht das wie mit Donnerschüssen,
die ihrem Rachenrohr entfliehn.
Es werden harte Wochen werden.
Die Arbeit ist geplant auf zehn –
so lang wird „Steine, Bau und Erden“
mir täglich auf den Zeiger gehen.
Doch wenn sie endlich dann gewichen,
erkennt man ihre Meisterhand,
denn die Balkone sind gestrichen
und auch der Putz bleibt an der Wand.
Für seine lauteren Methoden
wird’s Handwerk fürstlich honoriert.
Noch immer hat es goldnen Boden –
von Mietern meistens mitsaniert.