Was für ein Elend hier beim Dichten:
Mir fehlt ein wicht’ges Utensil –
muss auf die Kerze heut verzichten,
für mich weiß Gott kein Pappenstiel!
Ihr dank ich’s ja und ihrem Flackern,
dass mir erwacht die Fantasie
und ich, auch ohne groß zu ackern,
schon bald die schönsten Früchte zieh.
Zwar steht sie mir auch jetzt zur Seite,
doch von des Dochts gekrümmtem Quell
ergießt kein Strahl sich in die Weite,
der brennt wie Feuer, heiß und hell.
Das Wachs, vom Flämmchen ungeschoren,
total zerronnen und erstarrt,
sieht aus wie ‘n Tümpel, zugefroren,
der auf den nächsten Frühling harrt.
Stets wenn ich einen Blick riskiere
auf dies erloschene Fanal,
den roten Faden ich verliere,
so rührt es mich, so kalt und kahl.
Was ist passiert? Die Sommerhitze,
die Hitze, die ist schuld daran,
dass, wenn ich meine Reime ritze,
auf Wind ich nicht verzichten kann.
Die fleiß’gen Ventilatorblätter:
Kein Palmenzweig kann fächeln so!
Doch lieber wäre mir ein Wetter
für Kerzenschein. Und Kunstniveau.