Erstaunliche Faszination

Erstaunliche FaszinationDas Unbeschreibliche beschreiben:
Hier noch ein kläglicher Versuch.
Ich soll bei meinem Leisten bleiben?
Ja, Tinten- und Papiergeruch!

Wie Salz und Wind die Nüstern locken
des Typen, der zur See geborn,
so muss ich in der Stube hocken,
den Ruf der Musen in den Ohrn.

Und Antwort geb ich immer wieder,
weil sie es wünschen, per Gedicht,
bis endlich mal eins dieser Lieder
dem göttlichen Geschmack entspricht.

Vom Meer ich heute ihnen künde,
da zieht‘s mich oft am Abend hin.
Als ob ich vor ‘nem Teerfass stünde –
ach was, schon eher mittendrin!

‘ne Finsternis vor meinen Augen,
dass Kohle selbst davor verblasst!
Am Rand nur wie bei Seifenlaugen
ein bleicher Schaum, der Fuß nicht fasst.

Nichts kann die Blicke auf sich lenken.
Das Schwarz reicht bis zum Himmel rauf.
Nur draußen an den Muschelbänken
blinkt müde noch ein Lichtchen auf.

‘ne wässrig-wüste Langeweile,
die langsam an der Nacht erstickt.
Warum denn bloß ich zu ihr eile?
Weil meine Uhr genauso tickt?

Schreibe einen Kommentar