Plötzliche Begegnung

Plötzliche BegegnungNach draußen, frische Luft zu tanken.
Der Tag, er ging schon auf den Rest.
Zur Rechten sah ich Wellen schwanken,
nach vorn den Weg, der bombenfest.

Doch weiter raus, da wo die Wogen
allmählich sich im Meer verliern,
warn meinen Blicken sie entzogen,
und mochte ich auch noch so stiern.

Da lagen sie in Nacht und Dunkel,
von einem schwarzen Loch verschluckt,
das bis auf schwaches Sterngefunkel
mit keiner Wimper nur gezuckt.

Doch plötzlich, wie ich noch so starre,
mehr in Gedanken als zur Sicht,
glimmt wie ein Malzkorn auf der Darre
am Horizont ein Fünkchen Licht.

Und dann, als wär das Eis gebrochen,
weil erst das eine ich erspäht,
ein zweites, drittes wie gestochen,
ein viertes ins Visier gerät!

Das zog sich wie ‘ne Perlenkette
gereiht und schimmernd übern Rand,
als ob ‘ne Meerjungfrau sie hätte
zum Trocknen auf die Kimm gespannt.

Ich weiß nicht, was die Fischersleute
so spät zu ihrem Fang noch trieb –
nur dass ich dieses Faktum heute
in meine trockne Chronik schrieb.

 

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