Zaungäste

ZaungästeZwei weiße Katzen auf der Mauer
bewachen meine Hintertür,
‘ne Doppelsphinx auf steter Lauer
am Durchschlupf – ohne Mautgebühr.

Ein müdes Blinzeln ich nur kriege
von diesem flausch’gen Augenschmaus,
wenn in den schmalen Gang ich biege
statt ins Portal am Vorderhaus.

Sie stellen mir auch keine Fragen,
die wunderlich und rätselhaft,
dass schwer ich müsst an ihnen tragen
mit schwächlicher Gedankenkraft.

Ich höre sie noch nicht mal schnurren,
miauen, maunzen und so fort,
geschweige denn wie Tauben gurren –
‘n Katzenfisch mit einem Wort!

Sie hocken da auf ihrem Posten,
als ob’s ein alter Wachturm wär,
und übersehn von West bis Osten
den Strand, die Straße und das Meer.

Doch dass im Notfall vor Piraten
und andren Arten von Gefahr
sie warnten hier die Fischerkaten,
erschien mir eher sonderbar.

Der eignen Sicherheit nur wegen
verweiln sie auf dem hohen Grat –
kein Feind jagt ihnen hier entgegen,
kein Kläffer und kein Gummirad.

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