Mondlose Nacht

Mondlose NachtAnstatt massiv sich aufzustauen,
verteilten übern Himmel sich
die Wolken, die beim Mondbeschauen
mir andernfalls sehr hinderlich.

Doch war die Sicht auf den Trabanten
auch so noch völlig ungewiss,
da Nebel ihre Netze spannten
zum Trocknen in die Finsternis.

Und warn auch winzig ihre Maschen,
es schlüpften immer wieder doch
die Schauer durch, die kurzen, raschen,
und machten alles trüber noch.

Was letztlich nicht verhindern sollte,
dass er verschwommen wo zu sehn.
Doch ich konnt glotzen, wie ich wollte,
er ließ mich heut im Regen stehn.

Da fing es langsam an zu dämmern
dem Hirn, das manchmal sich verrennt,
dass sie nicht jeden Abend hämmern
die Scheibe da ans Firmament.

Prosaischer gesprochen: Nächte,
in denen dieser Spaß entfällt,
sind mondlos und nach höchstem Rechte
den andern völlig gleichgestellt.

Mag astronomisch das auch stimmen,
wird’s dicht’risch auf den Punkt gebracht:
Sieht Mondlicht man in Wolken schwimmen,
erschaut das Urbild man der Nacht!

Schreibe einen Kommentar