Mein Dank gilt heute den Erbauern
von Häusern, die aus einem Guss!
So sitz ich hinter dicken Mauern,
als wär ich wunders weit vom Schuss!
Der Nachbar mag die Laute schlagen,
die Stimme heben wie’n Prophet,
die Wäsche durch die Trommel jagen –
und alles meinem Ohr entgeht!
Tief eingemummt in meine Wände,
die gut gefüttert sind mit Stein,
haus friedlich ich in ‘nem Gelände,
wo selbst die Musen noch gedeihn.
Gerade jetzt zu dieser Stunde,
da längst verblich das Abendrot
und voll die Buden in der Runde,
erscheint der Bau wie mausetot.
Mag manchmal auch am Fernsehn liegen,
weil da ein Straßenfeger läuft
mit Menschen, die krepiern wie Fliegen,
in Strömen frischen Bluts ersäuft.
Doch auch die schrillen Sterbensschreie,
von seichten Krimis produziert,
sie schänden nicht die stille Weihe,
die meine Dichterklause ziert.
Trotzdem gleicht meine Gummizelle
nicht jenem Turm aus Elfenbein.
Doch Stille schafft die grüne Welle,
um rasch auf dem Parnass zu sein!