Spendable Gäste

Spendenfreudige GästeEin Feiertag, der uns entgangen,
weil irgendwie sie kalt uns lässt –
die Gabe, die das Kind empfangen
von Königen zum Wiegenfest.

Obwohl doch diese Potentaten
durchaus sich nicht an Geiz begeilt
und als geborene Magnaten
mit vollen Händen ausgeteilt.

Denn Weihrauch waren, Gold und Myrrhe
der Karawane reiche Fracht,
die sie aus ihrer Wüstendürre
zum Stall von Bethlehem gebracht.

Sie wollten ihre Gunst erweisen
‘nem Knäblein, dem geweissagt war,
es würde einst in höchsten Kreisen
befehligen ‘ne Engelsschar.

Nun, König ist er nicht geworden,
da lagen unsre Weisen schief.
Und dennoch ganze Menschenhorden
er zu gesalbten Füßen rief.

Die willig seiner Lehre lauschten,
vom Geist der Liebe hingerafft,
dass manche gar den Job vertauschten
und folgten ihm auf Wanderschaft.

Was für ein Licht in jenen Zeiten,
als das Gesetz des Dschungels galt:
sich mit der Klinge Recht erstreiten
und auch sein Unrecht mit Gewalt.

Er musst es mit dem Leben büßen,
ein Märtyrer der Menschlichkeit.
Die wahren Kön‘ge lassen grüßen –
vor dem Gefühl sind sie gefeit.

Doch sei’s, dass falsch verstanden haben
sie, was die Leute so geschwätzt –
dem Kind gebühren diese Gaben,
auch wenn es selbst sie nie geschätzt.

Die Trias dieser Morgenländer,
in Spanien wandelt sie noch heut;
nicht Gold-, doch Karamellenspender –
was wohl die Lütten mehr noch freut.

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