Geschickter Fischzug

Geschickter FischzugSie gehen spät erst auf die Reise,
die ihnen Lohn und Brot verspricht,
und stoßen heimlich, still und leise
vom Liegeplatz bei Dämmerlicht.

Wohin des Weges, Fischersleute? –
Wer kann das sagen auf der See?
Der Nase nach auf fette Beute.
Da fragt man nicht nach Luv und Lee.

Wenn sie uns in die Netze gingen
in Wassern, fern und unbetonnt,
wir schipperten, sie auszubringen,
zur Not auch hintern Horizont.

Und rückten sie uns auf die Pelle
schon deutlich unterhalb der Kimm –
na, besser noch an dieser Stelle,
die Anfahrt wäre halb so schlimm! –

Demnach, ihr Fischersleut, ich wette,
zogt heute ihr das große Los,
denn grad sah eure Lichterkette
drei Möwenschreie weg ich bloß.

Auf einer Linie mit dem Strande
lag diesem Busen sie am Hals
wie eine leuchtende Girlande,
will sagen: hautnah jedenfalls.

Man kann sich weite Wege schenken,
steht die Sardine vor der Tür,
und damit auch die Kosten senken,
die weiter draußen man verführ.

Ach, was für kleinliche Gedanken!
Gleicht eh sich alles aus im Schnitt.
Der Zufall tanzt auf Fischers Planken
und wirbelt ihn im Kreise mit.

Geläufig ist ihm diese Reihe,
in der er sich zum Fang formiert.
Ein Touri nur wie ich, ein Laie
bestaunt das Meer, illuminiert!

Schreibe einen Kommentar