Kleine Sprachlehre

Kleine SprachlehreSo hab ich sie noch nie erfahren,
die Wetterlage hier vor Ort –
nur Wolken, ohne aufzuklaren,
nur Regen reichlich „frei an Bord“.

Da kannst du dir den Schädel kratzen,
weil du vollkommen ratlos bist,
es schüttet Hunde hier und Katzen,
falls Englisch dir geläufig ist.

Und das nicht nur mal ein, zwei Tage,
wie’s hin und wieder wohl geschieht,
nein, diese feuchte Himmelsplage
schon in die zweite Woche zieht.

Wo ich noch gestern Abend dachte,
der Spuk sei endlich nun vorbei
und sorglos auf den Weg mich machte
im Wahne, er sei flutenfrei.

Was nur von meinem Fenster oben
den falschen Anschein hat erweckt,
so dass ich blindlings rausgestoben
und keinen Schirm mir eingesteckt.

So kriegte voll ich auf die Platte
des Irrtums schlagenden Beweis,
dass triefend wie ‘ne Wasserratte
den Klügeren ich gab mich preis.

Muss ich den Vorfall drum bejammern?
Erst mal das nasse Zeug vom Leib
und in der Wohnung warmen Kammern
sodann zum Musenzeitvertreib!

Doch dichten soll mir nicht genügen:
Ich will was lernen aus dem Flop.
Auf Spanisch heißt’s: „Es gießt in Krügen“.
„A cántaros“. Das bleibt im Kopp.

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