Wenn einer immer dienstbeflissen
und wichtig durch die Gänge eilt,
auf Achse immer, dass sein Wissen
gerecht er im Betrieb verteilt
Und sich nicht Ruhe gönnt und Rasten
den lieben langen Arbeitstag,
den er gewohnt gar durchzufasten,
weil „die Kantine (er) nicht mag“
Und den auch ohne viel zu fragen
er öfter in den Abend dehnt,
dem Chef die Mappe nachzutragen,
mit der er die Vasalln belehnt
Ja, selbst am heil’gen Wochenende,
wenn jeder seine Grillen grillt,
am Schreibtisch noch bewegt die Hände
als eines Musterschülers Bild
Des Weibs vergessend und der Kinder
bis hin zur Vaterlosigkeit,
wenn er mit Weste und mit Binder
sich schnieke der Maloche weiht
Dann dürfen wir mit Recht vermuten,
dass er nach einem Posten giert,
der aus der Riege der Rekruten
ihn in die Ränge expediert!
Zuwachs an Macht und Sinekure!
Und auch sein Ansehn, meint er, steigt.
Man schreitet würd’ger durch die Flure,
und statt zu hörn sein Ohr man neigt!
Doch erst mal heißt es fleißig strampeln;
die Konkurrenz, sie schläft ja nicht
und wartet vorn Karriereampeln
genau wie er auf grünes Licht.
Am Ende wird’s nicht daran liegen,
dass es an Ehrgeiz ihm gefehlt.
Doch wie soll in den Griff er kriegen
den Zufall, der auf andre zählt?
Ein großes Stückchen Pustekuchen
bleibt oft ihm nur als bittres Mahl –
und dann, als Nachtisch, zu verfluchen,
was jener ihm an Leben stahl.