Ist schon ein Wandel eingetreten?
Ist schwärzer die Dezembernacht?
Die Himmelsau‘n, die sternbesäten,
sind glühender sie nun entfacht?
Was ist mit diesen Häuserfronten,
die ewig mir den Blick verbau‘n?
Die nie und nie sich bücken konnten –
kann über sie hinweg ich schau’n?
Und unten, die vernarbte Wunde
der Straße, die Asphalt bedeckt
wie Schorf: Dreht plötzlich sie ‘ne Runde,
wo sonst sie sich am Schnürchen streckt?
Auch die gestählten Mottenfänger,
die Köder aus Laternenlicht –
sind ihre Neonhälse länger,
als es der deutschen Norm entspricht?
Die Fenster auf der andern Seite,
wohin’s das Auge oft verschlägt –
ob sie nach Länge oder Breite
vielleicht schon etwas zugelegt?
Nein, nirgendwo kann ich erkennen,
dass sich was ändert von Belang.
Ein Jahr muss ich mich älter nennen.
Denn auch die Uhr geht ihren Gang.