Mehr als genug

Mehr als genugSo`n Bursche hat genügend Knete,
dass es für tausend Jahre reicht,
und wenn die Welt zu Tisch er bäte,
er speiste locker sie und leicht.

Was soll er mit `nem Reichtum machen,
der ihm gewährt auf Lebenszeit
und der, selbst wenn die Börsen krachen,
ihm sicheren Gewinn verleiht?

Zuerst muss er den Leuten zeigen,
wie prächtig seine Hütte ist
und dass, um auf den First zu steigen,
der Weg nach Kilometern misst.

Als Zweites dann den Luxusschlitten,
der so viel feinen Sprit verzehrt,
dass von den Kosten unbestritten
man monatlich `nen Bauch ernährt.

Dann lässt den Gaumen er beeiden,
nur Haute Cuisine zu akzeptiern
und jede Art von Kost zu meiden,
die Prolos um den Bart sich schmiern.

Die Urlaubsreisen möglichst teuer –
Bahamas, Tonga – weit vom Schuss,
dass er des Grandhotels Gemäuer
nicht mit Mallorca teilen muss.

Und auch in allen andern Dingen,
da lieg ich sicherlich nicht schief,
will seinen Goldberg er bezwingen
mit Botten fein und exklusiv.

So stelzt er stolz und selbstzufrieden
durch seine sorgenfreie Welt,
die, weil sein Alter reich verschieden,
er für sein gutes Erbe hält.

Sein Füllhorn wird sich niemals leeren,
und lebte er in Saus und Braus.
Doch wie viel mehr müsst er entbehren,
gingen die Wünsche ihm mal aus!