Beinahe wär er mir entgangen,
so rasch der Wechsel und so still:
Der Mai hat wieder angefangen –
und nichts mehr mit April, April!
Brennt heißer nicht auch schon die Sonne,
von Wolken, schwarz und schwer, befreit?
O Mond du mit dem Beiwort „Wonne“,
willkommen deine Gnadenzeit!
Von Blüten schneeig übergossen,
verschleiert wie des Frühlings Braut,
erhebt sich, breit- und hochgeschossen,
der Weißdorn wieder übers Kraut.
Und abseits von den Schattenpfaden,
wo dunkel noch der feuchte Grund,
scheint süßlich er die Luft geladen:
Waldmeister wuchert rings und rund!
Ihm nahe, doch an lichtren Plätzen,
zu kleinen Trauben aufgereiht:
die Glöckchen, die besonders schätzen
als Sträußchen wir am Galakleid.
Mit welchem Eifer wieder jagen
die Schwalben nun von früh bis spät,
ihr Bröckchen Lehm dahin zu tragen,
wo Stück für Stück ihr Nest entsteht!
Und die, die ihnen ähnlich sehen,
die Mauersegler, gleichen Baus,
wie schrill sie auf Insekten gehen
in Lüften, die ihr Heim und Haus!
Ein andrer Mai-Gast, erdverbunden,
der patschend durch die Tümpel stakt,
laicht seine Eier jetzt, die runden,
was lauthals in die Welt er quakt!
Das gibt mir aber jetzt zu denken.
Tu ich’s dem Wasserfrosch nicht gleich?
So ziellos Zeilen zu versenken
in des Vergessens großem Teich!