Musenschelte

MusenschelteWer lässt denn da die Tasten tanzen,
dass in den Straßen’s widerhallt?
Dass dröhnend sich in Dissonanzen,
die Leidenschaft zu Tönen ballt?

Jetzt regt sich wo ein wildes Kreischen,
ein Kichern albern jetzt und schrill,
jetzt, wie wenn Katzen sich zerfleischen,
ein Fauchen, das nicht enden will.

Jetzt Knattern – muss vom Moped rühren.
Und Trappeln – schwerer Füße Gang.
Der dumpfe Schlag der Autotüren
und Zündung alle Nase lang.

Hier kläfft sich von der wunden Seele
ein Köter hilflos seine Wut,
da klimpert an Laternenpfähle
ein bierbeseelter Tunichtgut.

Wie bräsig da die Busse brummen!
Und auch an Heuln wird nicht gespart:
Die Bulln und Sanis auf den krummen
Geleisen ihrer Rettungsfahrt!

Ihr Musen, stets als eins empfunden,
schämt eurer Schwester ihr euch nicht,
der zehnten, die in stillen Stunden
das Band der Harmonie zerbricht?