War einer dieser Regentage,
die hier der Winter zwischenschiebt
in seine heitre Stimmungslage,
die meistenteils den Ton angibt.
Doch zur Gewohnheit kaum geworden,
die still man zum Gesetz erhebt,
kommt eine Wolkenwand von Norden,
die tief in den Azur sich gräbt.
Und mit den rabenschwarzen Massen,
die mächtig übers Meer sie treibt,
kriegt auch die Wärme sie zu fassen,
die ihrem Qualm sie einverleibt.
Da ist Matthäi denn am Letzten,
man ist am Ende vom Latein
und gibt verlorn schon den geschätzten,
den Traum vom ew’gen Sonnenschein.
Doch eins muss man dem Regen lassen:
Er kämpft mit offenem Visier –
streicht nicht verstohlen durch die Gassen
und sprüht ein Tröpfchen da und hier.
Nein, ohne lange erst zu grübeln,
teilt er die größten Hiebe aus
und schüttet kräftig wie aus Kübeln
sich aus dem lecken Wolkenhaus.
Dann ist er selbst noch nachts am Werke
und hämmert mir aufs Fensterbrett
mit einem Eifer, einer Stärke,
als ob er wenig Zeit nur hätt.
Und wirklich, eh der erste Dämmer
noch überm Horizont ergraut,
verstummt schon meistens dies Gehämmer,
als ob es sich ans Licht nicht traut.
Dann liegt, als hätt man mit ‘nem Schlauche
ihn erst gerade abgespritzt,
der Innenhof im Morgenhauche
und reinlich mit den Fliesen blitzt.
Die Botschaft: Damit Schluss für heute,
das Wasserkontingent erschöpft –
seid unbesorgt nun, Land und Leute,
der Himmel gibt sich zugeknöpft.
Und schon springt aus ‘ner Wolkenlücke
die Sonne im Triumph hervor,
dass ihrerseits sie unterdrücke
den Regen, dem sie Rache schwor.
So zeigt sich hier ‘ne Wetterkrise
als kleines Intermezzo bloß –
zu flüchtig für die Expertise,
im Himmel sei die Hölle los.