Lieblingsbeschäftigung

LieblingsbeschäftigungMensch, hockst du noch in deiner Bude
und strafst die Welt mit dem Geklier
der Feder, dass sie krank und krude
das Blatt mit Versen malträtier?

Gewiss. Bin ich auch so ‘n Geselle,
der auf den Dingen nicht beharrt,
so gibt es doch im Fall der Fälle
mal eins, in das ich ganz vernarrt.

Der Muse würd ich nicht entsagen,
selbst wenn sie mir die Gunst verwehrt –
wird doch des Liebenden Behagen
von Neigung, nicht Erfolg genährt.

Ich brauch nun mal die stille Stunde,
den Kitsch von Kerze, Lampenschein,
um mit ‘nem Becherchen im Bunde
von Kopf bis Fuß entspannt zu sein.

Und dabei helfen auch die Zeilen,
die dem Papier in anvertrau –
sie wollen nicht im Hirn verweilen
als lästiger Gedankenstau.

Sie wollen in die Welt sich wagen
den Kindern gleich von Fleisch und Blut
und auch wie diese sich nicht fragen,
ob sie misslungen oder gut.

Da gibt es also nichts zu rütteln –
liebt meine Leier, liebt sie nicht.
Ich werde weiter Reime schütteln:
Durchs Sieb fällt auch mal ein Gedicht.

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