Ein Feldweg. Und zu beiden Seiten,
mannshoch gereift, ein Ährenwald.
Die Halme sacht vorübergleiten,
wie Spieße starrn bei jedem Halt.
Das Haupt dem Horizont entgegen,
folg ich des Pfads zerfurchtem Lauf.
Die Schritte flücht’ge Spuren prägen
und wirbeln feine Stäubchen auf.
Vom fernen Hofe Hundebellen.
Am Feldrain blauend Rittersporn.
Die Luft zerfließt in Fieberwellen
vibrierend über Kraut und Korn.
Insekten überm Weizen wallen
wie Spreu, die auf dem Winde tanzt.
Die Lerche lässt ihr Lied erschallen,
das weit sich in den Himmel pflanzt.
Geraschel hier und da bisweilen,
doch weiß man nimmer was und wie –
vielleicht ein Mäuschen im Enteilen,
dass tiefer es ins Dickicht flieh.
Im Schweiß sich Hand und Stirn verschwistern.
Wie, sinkend schon, die Sonne sengt!
Und immer wieder dieses Knistern:
Die Frucht, die ihre Hülle sprengt.
Es duftet wie in tausend Mühlen,
wenn ächzend sich der Läufer dreht
und aus der Säcke weichen Pfühlen
bei jedem Ruck ein Wölkchen weht.
Auf Meilen keine Menschenseele.
Wie sprechend aber die Natur!
Millionen Stimmen in der Kehle
und doch ein einz’ger Wohlklang nur!
Mag sein, ich gehe so seit Stunden,
und doch, es wird mir nicht zu viel!
In Schwielen schreibt mein Fuß und Schrunden:
„Der Weg“, so schreibt er, „ist das Ziel“.