Den Drang, ich bitt ihn zu verzeihen,
dass wieder ich und wieder schreib,
begierig, mir dein Ohr zu leihen
für meiner Feder Zeitvertreib.
Geduld hast, Les’rin, du bewiesen
mit meinem Dilettantentum,
gelauscht anstatt den Reimesriesen
der Grille ohne Rang und Ruhm.
Ein bisschen hat’s an dir gelegen,
die du mich nie entmutigt hast,
was doch zu tun die Leute pflegen,
wenn auch ein Pünktchen nur nicht passt.
Doch kann ich deine Gunst bewahren,
aus der sich diese Treue nährt,
lohn ich sie nicht nach all den Jahren
mit Versen, wie sie ihrer wert?
Mal unter uns, nicht weitersagen:
Glaub mir, ich fürchte mich davor,
man käm, sie bei mir einzuklagen,
die Kunst, die ich Euterpe schwor.
Ich steige auf der Jakobsleiter,
die in den Musenhimmel führt,
gewiss nicht bis zum Ende weiter,
wo Lorbeer mich zum Sänger kürt.
Hab dann und wann in braven Paaren
Gereimtes mir aufs Blatt gestreut
nach dem abab-Verfahren,
das Olim einstens schon bereut.
Und hab ich in die Furchen, Zeilen
der Strophen etwa Sinn gesät?
Gedanken, die im Geist verweilen,
gediegen und nicht überdreht?
Blabla. Nur diese Alltagspossen.
Abab. Nichts von Belang.
Doch eben deshalb unverdrossen
wie der Zikade Sonnensang.
Mag man für andres mich nicht preisen:
Beharrlich bin ich zweifellos.
Drum lass mich, Les’rin, nicht verwaisen:
Zieh weiter mich geduldig groß!